Das moderne Baukastenprinzip gestattet äußerst variable Lösungen für unsere Kunden: Es können Bootslängen von 5 bis 15 Metern mit mehr als 20 Aufbauvarianten realisiert werden.

Konstruktion in größter Vielfalt
Die Konstruktion der Lehmar-Boote - seien es Mehrzweck- oder Rettungsboote - folgt universell einsetzbaren Prinzipien. So ist es jederzeit möglich, die Wünsche und Anregungen unserer Kunden aufzunehmen und umzusetzen.
Es entstehen individuell angepasste Boote von höchster Qualität und langer Lebensdauer. Auch nach dem Kauf eines unserer Boote können sich die Kunden von Lehmar auf einen ausgezeichneten Service verlassen.
Baukastenprinzip
Sandwichbauweise
Die Ausführung unserer Boote in GfK-AIREX-Sandwichbauweise zeichnet sich durch viele Vorteile aus:
- Der zähfeste Schaum AIREX 63.80 zieht im Havariefall kein Wasser. Er wird - im Unterschied zu einer Aluminiumkonstruktion - platzsparend im Sandwich des Bootsrumpfes eingesetzt, so dass sich der Restauftrieb erhöht (je nach Bootsgröße und Ausführung zwischen 400 und 1800 kg).
- Es ist eine gewisse zähelastische Verformung des Werkstoffes ohne Brüche oder Strukturverletzungen der Bootshülle bei Biegebelastungen möglich (z. B. in der Welle, beim Anlanden/Slippen oder beim Ziehen von Ölschlingeln).
- Die gesamte Außenhaut mit ca. 29 mm (heavy duty) weist eine sechs- bis siebenfach höhere Steifigkeit bei etwa gleichem Volumengewicht wie 4 mm Aluminium auf.
- Der AIREX-Werkstoff hat ein Eigengewicht von ca. 80 kg/m³ (Aluminium: ca. 1900 kg/m³) .
- Schwingungsrisse, die insbesondere beim Ziehen schwerer Lasten oder beim Anlanden, in der Welle oder beim Hubschraubertransport auftreten können, sind nahezu ausgeschlossen.
- Das GfK-Sandwich ist in jeder Situation und ohne aufwendige Schweißtechnik leicht reparabel. Das ist z. B. ein großer Vorteil beim Katastropheneinsatz in infrastrukturell unterentwickelten Gebieten.
- Beim Umgang mit Ölschäden kommt es auf Alu-Tränenblech schnell zu Bordunfällen durch rutschige Oberflächen. Aluminiumoberflächen kühlen schnell aus und überfrieren bzw. werden im Sommer sehr heiß. Der Sandwichwerkstoff garantiert eine ausgeglichene Temperaturaufnahme.
- Es sind auch große Kraftübertragungen wie z. B. beim Hubschraubertransport oder durch die Bugklappenzylinder möglich.
Bergungsbugklappe


Die Lehmar-Bugklappe basiert auf einer seitlichen Zweipunktaufhängung mit doppelwirkenden Hub- und Druckzylindern. Dadurch gibt die Bugklappe, anders als beim herkömmlichen Scharnierprinzip von Landungsbooten, nach ihrem Öffnen einen Spalt zwischen Arbeitsdeck und Klappe frei. Durch die Wölbung der Unterseite und die ebene Ausführung der Oberseite entsteht ein Unterdruck beim Anströmen der Bugklappe durch das Wasser (ähnlich dem Prinzip der Tragflächen beim Flugzeug). Die Venturydüse ermöglicht trotz teils überströmenden Wassers eine Ablenzung von bis zu ca. 100 l/s.
Die Bugklappe ist als Volumenkörper mit Luft im Innern ausgebildet. So erzeugt sie nach der Absenkung in das Wasser bzw. auf die Wasseroberfläche Auftrieb und erhöht die Längsstabilität des Bootes wesentlich. Durch den zusätzlichen Auftrieb kann das Boot früher in einer Welle angehoben werden, wodurch weniger Wasser zur Bugklappe gelangt. Die spezielle Ausformung der oberen Kante an der Vorderseite der Bugklappe bricht die mögliche Restwelle.
Beim Anlanden, beim Arbeiten an der Wasseroberfläche oder beim Retten von Personen kann die Bugklappe bis auf die Wasserlinie abgesenkt werden. Dadurch ergibt sich eine bessere Übersicht für den Bootsführer und eine zu rettende Person kann nicht unter das Boot gelangen.
Die Kraft der Hubzylinder reicht aus, um das Boot beim Anlanden "aufzubocken" und ohne Vertäuen mithilfe der Hydraulik schwimmunfähig zu machen. Das Heck kann entsprechend Fließrichtung und -geschwindigkeit mit der Motorenanlage stabilisiert werden. Sollte die Hydraulik einmal versagen, kann die Bugklappe auch durch einfaches Abziehen der Zylinder und über das Umschlingungsseil fixiert und der Einsatz beendet werden.
Bergungsheckklappe


Die durch die Lehmar entwickelte Heckklappe ist hydraulisch abklappbar und kann ca. 40 bis 50 cm unter die Wasseroberfläche abgesenkt werden. Dadurch kann die Besatzung von Heck aus direkt an der Wasseroberfläche arbeiten, Personen und Material an Bord nehmen oder Taucher mit Gerätschaften einfach im Wasser absetzen.
Bootskörper
Der Bootsrumpf ist im vorderen Drittel als Knickspanter mit Stabilisatoren und im hinteren Bereich als Gleiter mit Rundspantaufkimmung konstruiert. Die Anordnung der Stabilisatoren führt zu folgenden Eigenschaften des Bootes:
- Das Boot bildet in Gleitfahrt kein Bugwellensystem aus, da die entstehende Welle bereits im Ansatz über die Stabilisatoren gebrochen wird und als Gischt flach auf die Wasseroberfläche gepresst wird. Dadurch reduziert sich das Gesamtwellenbild, denn es gibt keine Überlagerung mit dem Heckwellensystem (Vorteil in fließenden Gewässern).
- Durch die scharfe Ausbildung der Stabilisatoren sind Kurvenfahrten mit einer seitlichen Neigung von bis zu 45° möglich. Der Stabilisator übernimmt die Funktion eines Kiels. Gleichzeitig wirft er im Heckbereich eine Oberwelle auf, die den höher liegenden Motor mit Wasser versorgt, so dass dieser nur schwer kavitieren kann.
- Nach absolvierter Kurvenfahrt richtet sich das Boot ohne weitere Rollbewegungen sofort in eine stabile Position auf.
- Beim Aufstoppenkann das Boot durch seine Stabilisatoren gleichmäßig abbremsen, ohne seine Schwimmlage zu verändern (keine Nickbewegungen zum Bug).
- Die Schwimmlage des Bootes (leichter Hecktrimm) ermöglicht eine höhere Zuladung. Sie wird durch die Stabilisatoren noch vergrößert, da beim Eintauchen des Bootes aufgrund der Zuladung im Bugbereich mehr Volumen eintaucht und somit die Wasserverdrängung erhöht wird.


Extreme Kurvenfahrten sind problemlos möglich.
Patente
Rumpf und Bugklappe der LEHMAR Mehrzweckboote sind patentiert.
Die Patentnummern
Australien: No. 643739
USA: No. 5,191,854